Ist Gott gut?
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"Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm." (1. Johannes 4,16)
"Schrecklich ist's, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen." (Hebräer 10,31)
"Barmherzig und gnädig ist der HERR, geduldig und von großer Güte." (Psalm 103,8, Psalm 145,8)
"David sprach zu Gad: Es ist mir sehr angst, aber lass uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist groß; ich will nicht in der Menschen Hand fallen. Da ließ der HERR die Pest über Israel kommen vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit, sodass von dem Volk starben von Dan bis Beerscheba siebzigtausend Mann." (2. Samuel 24,14,15).
"Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis." (1. Johannes 1,5)
"Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut." (Jesaja 45,6,7)
Wie soll das alles miteinander in Einklang gebracht werden? Hat Gott eine gespaltene Persönlichkeit? Oder gibt es zwei Götter???
Theologen sprechen auch von der "dunklen Seite Gottes". Aber wie bringt ein Gott der Liebe es fertig, 70.000 Menschen an der Pest sterben zu lassen nur weil "sein Zorn" (2. Samuel 24) bzw. "der Satan" (1. Chronik 21) David gereizt hat, eine Volkszählung zu machen? War das wirklich so schlimm?
Ich habe auch keine Lösung für dieses Problem. Woher kommen diese grausamen und zutiefst widersprüchlichen Bibelstellen über "Gott"? Ich denke manchmal, daß jeder andere halbwegs normale Mensch dann eigentlich besser wäre als dieser grausame Rachegott. Müßte er nicht vor Leuten wie Dietrich Bonhoeffer, Sophie Scholl, Nelson Mandela, Mahatma Gandhi oder Martin Luther King Ehrfurcht haben?
Doch dann steht auch in der Bibel: "Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist." (Matthäus 5,48) Und: "Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis." (Jakobus 1,17).
Woher kommen die "bösen" Bibelstellen über Gott? Könnte es tatsächlich sein, daß es zwei Götter gibt? Es gibt doch nur einen Gott!
Nun es heißt in den 10 Geboten "Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir." (2. Mose 20,2+3; 5.Mose 5,6+7)
Also, da ist von verschiedenen Göttern die Rede, die wir nicht haben sollen, z.B. den Baal, den Moloch, die Astarte, die Himmelskönigin, die Diana der Epheser (die letzten 3 entsprechen meiner Meinung nach den heutigen Marienerscheinungen) usw. Es gibt also viele "Götter" (was das auch immer sein mag) aber nur einen "richtigen", den, der Himmel und Erde erschaffen hat, den Schöpfer, der gleichzeitig Richter ist und über unsere Ewigkeit entscheidet.
Aber wie kann es sein, daß dieser eine Richtige nach den verschiedenen Bibelstellen einen so gespaltenen Charakter hat? Wurde die Bibel von der Kirche verfälscht? Oder hat sich irgendein falscher Gott als der "Richtige" ausgegeben?
- Eine plausible, endgültige Erklärung habe ich
nicht.
- Welche
Konsequenz sollte man daraus ziehen? Nicht an Gott glauben? Oder an
ihn "glauben", ihn aber ablehnen, weil er so grausam ist?
Nein! Denn wer rettet uns dann nach dem Tod? - Ich persönlich habe mir Gott so "definiert", daß er wie Jesus selbst seine Feinde liebt: "Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!" (Lukas 23,34).
Und - sowohl im Alten als auch im Neuen Testament steht: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" (3. Mose 19,18, Matthäus 19,19, Markus 12,31, Lukas 10,27).
Wenn ich zu Gott bete, dann gehe ich davon aus, daß er gut ist. Wäre Gott böse, der Teufel natürlich auch, woher soll dann das Gute kommen? Dann gäbe es Menschen wie Dietrich Bonhoeffer, Sophie Scholl oder Albert Schweitzer, die besser wären als Gott! Wie soll das möglich sein?
Ein englischer Spruch lautet:
GOD IS GOOD AND THE DEVIL IS EVIL!
Martin Wagner, 30.8.2007, letzte Änderung am 23.11.2016
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