Der Sündenfall - ein Tierversuch Gottes?

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Wir kennen wohl fast alle die Geschichte vom Sündenfall Adams und Evas im Paradies aus 1. Mose 2 und 3. Bibeltreue Christen nehmen sie wortwörtlich, während liberale Ausleger sie symbolisch sehen. Wie dem auch sei, ich möchte sie in Auszügen wiedergeben:   

"Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, gut anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen."

"Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, um ihn zu bebauen und zu bewahren. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du sollst essen von allerlei Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon ißt, wirst du des Todes sterben."

"Und die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von den Früchten der Bäume im Garten? Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt es auch nicht an, daß ihr nicht sterbet. Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet mitnichten des Todes sterben; sondern Gott weiß, daß, welches Tages ihr davon eßt, so werden eure Augen aufgetan, und werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein guter Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß. Da wurden ihrer beiden Augen aufgetan, und sie bemerkten, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze. Und sie hörten die Stimme Gottes des HERRN, der im Garten ging, da der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter die Bäume im Garten. Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir's gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von von dem Baum, und ich aß. Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich also, daß ich aß."

Die Konsequenzen für die Menschheit sind bekannt: 

"Und zum Weibe sprach Gott der HERR: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. Und zu Adam sprach er: Weil du gehorcht hast der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen. Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."

"Und Adam nannte sein Weib Eva, darum daß sie eine Mutter sei aller Lebendigen. Und Gott der HERR machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fellen und kleidete sie. Und Gott der HERR sprach: Siehe, Adam ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, daß er nicht ausstrecke seine Hand und breche auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, daß er das Feld baute, davon er genommen ist und trieb Adam aus und lagerte vor den Garten Eden die Cherubim mit dem bloßen, hauenden Schwert, zu bewahren den Weg zu dem Baum des Lebens."

Ich kann mich noch gut an eine Predigt erinnern, in der ein älterer Pfarrer Adams Rechtfertigung betonte: "Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von von dem Baum, und ich aß." Der Pfarrer schärfte seiner Gemeinde ein, daß Adam kein Recht auf Rechtfertigung habe und mit diesem Satz Gott die Schuld gebe. Dies sei ein Zeichen für die Sünde Adams, da Gott nie Schuld habe.

Was hätten Sie an der Stelle Adams oder Evas getan? Hätten Sie gegessen? Vielleicht ist der eine oder andere gutmütige Mensch unter Ihnen der nicht gegessen hätte. Doch bibeltreue Christen sagen, daß wir alle gegessen hätten! Ob ich gegessen hätte, weiß ich nicht.

Wenn ich mir diese Geschichte so ansehe, fällt mir der Vergleich zu menschlichen Tierversuchen auf: Wissenschaftler setzen Ratten in ein Labyrinth und gucken, wie sie sich auf Reize verhalten. Das Tier wird dann für sein Verhalten belohnt oder bestraft.

Ähnlich geht es hier zu: "Gott der HERR" setzt Adam ins Paradies und guckt, ob er ißt. Der Unterschied ist nur: Gott selber ist allwissend, er wußte schon vorher, daß Adam aß! Wozu dann das Ganze?

Bibeltreue Christen sagen, daß Gott dem Menschen eine Willensfreiheit gegeben hatte, damit der Mensch nicht seine Marionette sei. Doch was wäre geschehen, wenn Gott einen braven Adam geschaffen hätte, der sich nicht verführen ließe? Dann wäre die ganze Menschheits- und Kirchengeschichte nicht gekommen und Adam und Eva wären eventuell immer noch zu zweit im Paradies oder - falls sie nicht vom Baum des Lebens gegessen hätten, schon tot. 

In der Bibel ist jedoch von einem Plan Gottes oder auch Geheimnis Gottes (Offenbarung, 10,7) die Rede, das sich erfüllen soll. Wenn Adam nicht gegessen hätte, dann wäre Abraham, Isaak, Jakob, Mose, Elia, Daniel und vor allem Jesus nicht in die Welt gekommen, und Sie und ich auch nicht. Offenbar war es Gottes Wille, daß dies unbedingt geschieht, also schuf er einen verführungswilligen Adam der sündigte. Offenbar war Adam selber brav genug um nicht zu essen - zum Sündenfall brauchte es dazu Eva und die Schlange (= den Teufel)! Das wäre so, wie wenn  der Wissenschaftler der Ratte nicht nur verbietet zu fressen sondern ihr auch noch andere Ratten zugesellt, die alle fressen dürfen.

Nun stellt sich die Frage: Wollte Gott um alles in der Welt daß der Mensch nicht ißt? Wenn ja, dann hätte er den Baum der Erkenntnis gar nicht erst gepflanzt oder einen Engel (Cherub) davor gestellt. Gott führte also Adam und Eva gezielt in Versuchung. Und da er allwissend ist, wußte er vorher, was geschehen würde. Er wußte, daß die gesamte Menschheitsgeschichte mit Mord, Vergewaltigung und Folter, mit Hitler und Auschwitz in Gang gesetzt wird! Er wußte aber auch, daß Jesus kommen würde, um die Menschen zu retten. Insofern war die "Erbsünde" von Gott bereits in seinem Plan vorhergesehen.

Ich stelle da einen modernen Vergleich an: Würde Barack Obama eine Wasserstoffbombe nach Teheran fliegen und Mahmud Ahmadinedschad sagen: Hier hast Du eine Atombombe, aber benutze sie nicht, denn an dem Tag, wo du sie benutzt, beginnt der 3. Weltkrieg? Nein, Obama würde das niemals tun! Genau das hat "Gott der HERR" aber getan! Und uns gibt er die Schuld.

Vielleicht liegt darin der Sinn des Verses im Vater Unser "Und führe uns nicht in Versuchung!"

Manch einer wird sich nach der Lektüre dieses Textes fragen, ob ich ein Ketzer bin, der Gott haßt. Nein, das tue ich nicht - weil es in der Bibel noch ein anderes Gottesbild gibt, den himmlischen Vater, der voller Liebe ist. Ich vermute, daß dieser Vater bei dem kein Wechsel ist von Licht und Finsternis (Jakobus 1,17) nicht mit JHWH, "Gott dem HERRN" gemeinsam ist! Ich glaube, der wahre, allmächtige Gott hat einen guten, vollkommenen Charakter.

Mehr dazu in meinem Artikel "Ist Gott gut?"

 

Martin Wagner, 19.1.2011, letzte Änderung am 21.1.2011

 

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