Das digitale Paradies - für ein neues Urheberrecht!

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Wenn man im Internet eine Markenrechts- oder Urheberrechtsverletzung macht, dann wird man rasch mit Hunderten oder Tausenden Euro bestraft - selbst dann, wenn es nur die eigenen Kinder waren. Im Extremfall - z.B. bei vielen Musik-Downloads eines nur 12-Jährigen - können das -zigtausende Euro sein. Und selbst wenn man aus Unkenntnis ein unzureichend gesichertes WLAN betreibt kann man für fremde Urheberrechtsverletzungen massiv bestraft werden - im Wiederholungsfall drohen einem Rentner 250.000 Euro!

Das sind aus meiner Sicht unhaltbare Zustände. Wie können Richter so grausam sein - nur wegen ein paar kopierter Dateien?

Es gibt ein Urheberrecht, das besagt, daß Künstler Anspruch auf eine angemessene Vergütung erhalten, wenn ihre Werke genutzt werden. Im Falle von Musikrechten regelt das in Deutschland die GEMA. Wer öffentlich Musik aufführt muß GEMA-Gebühren zahlen, die an die Künstler weitergegeben werden. Aber auch Bildrechte und Videos unterliegen dem Urheberrecht. So darf man eben nicht einfach Bilder aus Google herauskopieren, sondern muß um Erlaubnis beim Rechteeinhaber fragen.

Es gibt - z. B. von der Piratenpartei - Bestrebungen, das Urheberrecht fast ganz abzuschaffen, was bei den Künstlern auf erheblichen Widerstand stößt. Auch ich meine, daß ein Künstler sein ganzes Leben lang die Rechte von seinen Werken behalten soll und auch seine Kinder etwas davon haben sollen - ungefähr so wie es derzeit in Deutschland der Fall ist. Ich mache selber Fotos - z.T. in harter Nachtarbeit - und möchte keinesfalls, daß man mir nach ein paar Jahren die Rechte davon nimmt! Auf der anderen Seite würde ich jedoch niemals einen armen Menschen abmahnen, der einige Bilder von mir auf seinen Rechner raubkopiert! Wenn er arm ist gönne ich ihm das gerne - er hätte ja sowieso kein Geld, es zu bezahlen.

Wobei wir beim Thema "Raubkopien" sind. Kritiker sagen, daß der Ausdruck "Raub" nicht stimmt, man raubt ja nichts, der Besitzer behält seine Werke ja. Das Wort "Schwarzkopie" wird als Alternative vorgeschlagen - wir sprechen ja auch von Schwarzfahrern und Schwarzarbeitern und nicht von Raubfahrern und Raubarbeitern! Raubkopien gelten als Diebstahl geistlichen Eigentums - aber das stimmt so nicht. Wer mir z.B. ein Original-Dia von einem meiner schönen Astrofotos stiehlt begeht in der Tat einen Diebstahl geistigen Eigentums. Wer aber eine Kopie davon unberechtigt für sich verwendet, begeht keinen Diebstahl geistigen Eigentums - sondern einen Diebstahl von Geld.

Jetzt ist es jedoch so, daß unterschiedliche Menschen unterschiedlich viel Geld verdienen. Wenn ein Normalverdiener eine Foto-CD von mir im Wert von 18 Euro raubkopiert hat er 18 Euro gestohlen. Strenggenommen sind es sogar nur 17 Euro da ich ca. 1 Euro für die CD mit Label, Hülle usw. zahlen muß. Wenn aber das Kind von einem Hartz-IV-Empfänger eine CD kopiert beträgt mein Verlust 0 Euro! Warum? Weil das Kind die CD niemals hätte kaufen können! Das Kind hat also einen Nutzen, ich aber keinen Schaden. Warum soll ich es mit Hunderten von Euro abmahnen, wie es gängige Praxis ist? Ich würde mich fühlen wie ein Verbrecher!

Ich möchte mal ein Gedankenexperiment machen: Nehmen wir an, ein Land sei durch eine schwere Katastrophe, z.B. ein Erdbeben oder einen Krieg, total zerstört. Nur wenige Häuser, Autos, Computer und Nahrungsmittel seien übrig geblieben. Nun käme eine gute Fee oder ein Engel oder Harry Potter und bringt eine Kopiermaschine! Diese kann alles kopieren, pro Sekunde ein Haus, ein Auto oder 1000 Nahrungsmittelrationen - und sogar sich selbst! Innerhalb von wenigen Wochen ist das gesamte Land wieder aufgebaut und alle haben genug zu Essen!

Doch nun kommt ein Problem: Die Konstrukteure bzw. Besitzer der kopierten Häuser, Autos usw. verlangen Gebühren! So muß für jedes kopierte Auto 20.000 Euro bezahlt werden, für jedes kopierte Haus 300.000 usw. Da niemand das Geld hat, werden alle Autos, Häuser usw. wieder zerstört und die "glücklichen" Besitzer werden ins Gefängnis gesperrt! 

Macht das Sinn?

So ungefähr ist aber unser System!

Mein Vorschlag lautet, daß arme Menschen, vor allem deren Kinder, kostenlos oder gegen eine sehr geringe Gebühr Musik usw. legal downloaden können - Normalverdiener zu einem ermäßigten Preis. Zur Gegenfinanzierung könnte der Spitzensteuersatz für Großverdiener angehoben werden. Da die einzelne Datei kaum was kostet werden viel mehr Dateien pro Person kopiert als jetzt - was die Einnahmen wiederum steigert! Die Künstler könnten dann genauso oder gar mehr verdienen als bisher und die Armut inklusiver Depressionen würde bekämpft - das schlägt sich sicher auch im Gesundheitssystem (psychische Erkrankungen) positiv nieder. Fast alle profitieren davon! 

Um die Einnahmen gerecht unter die Künstler zu verteilen, könnte man zentrale, vom Staat betriebene Download-Server aufbauen wo alle digitalen Werke runtergeladen werden können. Die Betriebskosten könnten durch Werbung finanziert werden. Je mehr Dateien von einem Künstler runtergeladen werden, desto mehr Geld aus dem erhöhten Spitzensteuersatz bekommt er.

Wenn ich die Wahl hätte, 10.000 meiner CDs für 18 Euro = 180.000 Euro zu verkaufen oder 1 Million CDs für durchschnittlich 2 Euro = 2.000.000 Millionen Euro zum Download freizugeben - was meinen Sie, würde ich wählen?

Ich würde mich sehr freuen, wenn unsere Politiker zur Vernunft kämen und dieses oder ein ähnliches System zum Wohle fast aller aufbauen würden! 

Übrigens: Das Geld, das die Konsumenten bei den digitalen Werken sparen, können sie für andere Dinge ausgeben. Es macht volkswirtschaftlich also Sinn, digitale Werke massiv zu verbilligen - Kapital geht dadurch nicht verloren, aber wertvolles Kulturgut wird vermehrt!

 

Martin Wagner, 3.6.2012, letzte Änderung am 6.6.2012 

 

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