Schwierige Bibelstellen - einfach erklärt!

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"Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme." 
 
Schon immer hat mir dieser Vers aus Matthäus 19, 24 Kopfzerbrechen bereitet. Wie soll jemals ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen? Das ist doch absolut ausgeschlossen!
 
Eines Tages las ich folgendes: Dieser Satz solle auf einem Übersetzungsfehler beruhen. Im griechischen Originaltext sei das Wort "Kamel" (kamélos) ähnlich wie das Wort "Tau" (dickes Seil, kamílos) geschrieben. Daher müsse es also heißen: "Es ist leichter, daß ein dickes Seil durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher ins Reich Gottes komme." Dies leuchtete mir schon eher ein.
 
Eine weitere Theorie besagt, daß es in der Stadtmauer von Jerusalem (und wohl auch anderswo) schmale Stellen gab, die so breit waren, daß in der Nacht, wenn die Stadttore geschlossen waren, ein Kamel mit Mühe gerade noch durchkommen konnte. Diese schmalen Durchgänge wurden angeblich als "Nadelöhr" bezeichnet. Auch heute sprechen wir von "Haarnadelkurve" oder von "Nadelöhren", wenn enge Verkehrswege gemeint sind.
Diese Stelle könnte also aussagen: Ein Reicher kann zwar in das Himmelreich kommen, aber es ist für ihn schwieriger, als daß ein Kamel durch eine enge Stelle in der Stadtmauer gelangt. So wie ein vollbeladenes Kamel sich von seiner Last trennen muß, um durch die Öffnung zu gelangen, so muß ein Reicher sich von seinem Besitz loslösen bzw. mit seinem Besitz Gott dienen, um frei für Gott zu werden. Allerdings sollen wir nicht aus Selbstrechtfertigung sondern aus Liebe Gott dienen, die Gnade und Vergebung dürfen wir von Jesus Christius annehmen. 
 
Eine andere Interpretation ist, daß ein Kamel nie durch das Öhr einer Nähnadel geht und somit ein Reicher nie in das Himmelreich kommt. Allerdings waren z.B. Hiob, David und andere biblische Gestalten sehr reich (weil von Gott gesegnet) und werden trotzdem gerettet.

 

"Selig sind, die da geistlich arm sind: denn das Himmelreich ist ihr." 

Lange Zeit hatte ich Matthäus 5,4 so verstanden: Wenn man geistig behindert ist, wird man von Gott getröstet und kommt in den Himmel. Das machte mir etwas Sorgen, da ich immer einer der Besten in der Klasse war und ich nicht unbedingt geistig behindert sein wollte - wobei ich natürlich trotzdem den geistig Behinderten die Seligkeit wünschte.

Dann sagte mir mal jemand, daß es nicht "geistig arm" sondern "geistlich arm" heißt. "Aha", dachte ich, "Man darf also nicht Theologie studieren und Pfarrer werden. Und auch Bischof und Papst könnte riskant sein." Aber so ganz kapiert hatte ich das dann auch wieder nicht: Warum sollten gerade Pfarrer weniger selig werden?

Als ich eines Tages den Mut hatte, meinen Pfarrer auf diese Passage aufmerksam zu machen, lachte er nur. Die Stelle sei nämlich so zu verstehen: "Selig sind, die erkennen, daß sie vor Gott arm sind, denn das Himmelreich ist ihr!"

Also: Wenn wir erkennen, daß wir auf die Gnade Gottes angewiesen sind und Vergebung von Gott annehmen, dann dürfen wir uns auf das Himmelreich freuen.

 

Martin Wagner, 1.12.2002

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