Das Leben ist eine Aktie

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Ein neues Schlagwort macht die Runde: Die „Ich-AG“. Arbeitslose können sich selbständig machen und sich mit staatlicher Hilfe eine Existenz gründen. Unser Leben – eine Aktie? Es gibt einige Parallelen.
 
Was ist eine Aktie? Wenn ein Unternehmen Geld braucht, kann es Anteilsscheine herausgeben, die einen bestimmten Wert haben. Diese Aktien werden an der Börse gehandelt. Jeder Besitzer dieser Aktien hat im Prinzip ein Mitbestimmungsrecht am Unternehmen, in der Regel kann ein normaler Kleinaktionär allerdings nur eine symbolische Entscheidung fällen. Wirklich einflußreich sind die Großaktionäre, die einen großen Teil oder die Mehrheit der Unternehmensaktien besitzen. Und immer wieder geschieht es, daß fremde Investoren das ganze Unternehmen einfach aufkaufen, sich von verschiedenen Sparten trennen, Mitarbeiter entlassen und das Unternehmen zum Teil sogar zerschlagen.
 
Geht es dem Unternehmen gut, dann steigen die Aktien, geht es ihm schlecht, dann fallen sie. Im Prinzip zumindest - denn man muß auch die gesamtwirtschaftliche Lage berücksichtigen. Geht es mit der Wirtschaft im allgemeinen bergab, dann sind es nur wenige Firmen, die sich gegen den Trend behaupten können. Die andere Situation gibt es auch: Bei einer sogenannten Hausse, wenn also die Aktien der an der Börse notierten Unternehmen auf Dauer kräftig steigen, dann muß es einem Unternehmen schon sehr schlecht gehen, daß seine Aktien ins Minus geraten.
 
Wenn man mit Aktien spekuliert, dann ist das immer ein Risiko. Niemand weiß, wie es am nächsten Tag weitergeht. Die Gewinne und Verluste belaufen sich zwar in der Regel nur auf ein paar Prozent oder deutlich weniger am Tag, aber das kann durchaus dem entsprechen, was man an Zinsen auf der Bank in einem Jahr bekäme. Viele lassen sich dazu verleiten, ihr ganzes Geld an der Börse zu investieren, um schnelle Gewinne zu machen. Wer z.B. 100.000 Euro in Aktien investiert, der kann pro Tag mal 1000 Euro gewinnen oder verlieren – das ist normal (Man muß dann noch bestimmte Gebühren und zum Teil auch Steuern berücksichtigen, die grundsätzlich abgezogen werden).
 
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an der Börse sein Geld zu verdienen. Man kann z.B. Aktien von verschiedenen Unternehmen aus verschiedenen Branchen kaufen – dann ist das Risiko eher gering – aber die Gewinnchancen ebenfalls. Wenn es der Computerbranche schlecht geht, dann kann es trotzdem der Automobilindustrie gut gehen – oder umgekehrt. Man kann auch Aktien von nur einem Unternehmen kaufen. Egal wie sich der Aktienindex, also der Mittelwert der wichtigsten an der Börse gehandelten Aktien, verhält – man ist auf Gedeih und Verderb dem Unternehmen ausgeliefert, dessen Aktien man besitzt. Ganz problematisch ist es, wenn man mit geliehenem Geld spekuliert: Wenn es gut geht, kann man zwar in kurzer Zeit erhebliche Gewinne machen und das fremde Kapital bequem zurückzahlen, aber wenn die Aktien fallen, dann sitzt man auf einem Schuldenberg. Manch ein Spekulant hat mit solchen Spekulationen schon sein Vermögen verspielt, seine Familie um ihre Existenz gebracht oder sich gar das Leben genommen!
 
Doch selbst wenn größere Aktiencrashs, bei denen die Kurse an einem Tag um 10 oder gar 20% nachgeben können, ausbleiben, so ist man mit seinen Gedanken immer wieder bei seinem Geld – bei der Arbeit, im Urlaub und vielleicht sogar im Ehebett. Werden die Aktien steigen? Werden sie fallen? Soll ich kaufen oder verkaufen und wenn ja, welche Aktien? Wer sich auf die Börse einläßt, muß wissen, daß seine Gedanken immer wieder um sein Geld kreisen – schließlich ist es ja seine Zukunft! Und manch ein Spekulant kehrte schon aus dem Urlaub zurück und mußte feststellen, daß seine Aktien mehr an Wert verloren hatten, als der Urlaub gekostet hat.
 
Jemand hat einmal gesagt: „Man soll nicht für sein Geld , sondern von seinem Geld leben.“ Also: Das Ziel unseres Lebens soll nicht sein, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern wir sollen Geld verdienen, um möglichst viele unserer Ziele verwirklichen zu können! Wer tagein, tagaus nur an sein Geld denken muß, der ist doch eigentlich arm - oder nicht?
 
Jesus hat das mal so formuliert: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo sie weder Motten noch Rost fressen und wo die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.“ (Matthäus 6,19)
 
Es geht Jesus hierbei nicht nur darum, daß wir unser Geld für die Armen spenden, also Schätze im Himmel sammeln, sondern es geht ihm darum, daß unser Besitz uns sehr belasten kann. Wir sollen jedoch frei sein von belastenden Ängsten. Daher kann es einem manchmal gut tun, sich von bestimmten Dingen zu trennen, weil unsere Gedanken nur um sie kreisen und uns keinen Frieden lassen.
 
Auch unser Leben ist manchmal wie eine Aktie: Es gibt Höhen und Tiefen, mal geht es bergauf, mal bergab. Auch im menschlichen Leben kann es ab und zu einen Aktiencrash geben, man nennt das dann einen Schicksalsschlag. Oft gibt es auch das Problem, daß fremde „Investoren“ unser Leben übernehmen und uns zerschlagen wollen, z.B. Drogen sowie Süchte aller Art, Depressionen, Gewalt in den Familien und anderswo.
 
Genau so, wie Anleger an der Börse in Aktien investieren, genauso hat jemand in unser Leben investiert: Gott. Er hat uns Begabungen, Besitz, Macht usw. mitgegeben. Er möchte, daß unser Leben ein Erfolg wird und unser „Aktienkurs“ immer mehr steigt, das heißt, daß unser Leben möglichst gute Früchte trägt. Aus eigener Kraft können wir mit unserem Leben nicht klarkommen, wir brauchen einen mächtigen Investor – unseren Schöpfer. Auch wenn es in unserem Leben Höhen und Tiefen und auch hin und wieder einen Crash gibt, so können wir mit Gottes Hilfe am Ende unseres Lebens einen unvorstellbaren Kurssprung erzielen: Wenn wir Gott durch Jesus Christus in unserem Leben Macht geben und wirken lassen, dann sehen wir nach unserem Tod die ewige Seligkeit. Wenn wir Gottes „Investition“ jedoch ein für alle Mal zurückweisen, dann endet unser Leben im völligen Bankrott, das „Unternehmen Ich-AG“ muß mit seiner Schuld für immer alleine auskommen.
 
Aber nicht nur in der Ewigkeit, auch hier im Leben merken wir, daß wir in Jesus den richtigen Investor gefunden haben: Wer Jesus aufrichtig das Steuer seines Lebens überläßt, der merkt immer wieder, daß er auch in schwierigen Situationen den richtigen Kurs fährt. Das kann durchaus auch bedeuten, daß wir in unserem Leben herbe Rückschläge hinnehmen müssen - wir werden auch mit Jesus nicht jeden Tag Gewinne verbuchen können. Doch an der Gesamtbilanz sehen wir, daß der Trend positiv ist, wir leben ein Leben, in dem wir einen tiefen Sinn sehen, wenn auch nicht immer. Dieser Sinn besteht darin, daß wir nicht nur an uns selbst sondern auch an unsere „Nachbarunternehmen“ denken. Christen haben die Aufgabe, sich gegenseitig in Not zu helfen (und helfen zu lassen), füreinander zu beten, Leid unter den Menschen zu lindern und in Verbundenheit mit ihrem Schöpfer zu leben.
 
Und sie sind dafür dankbar, daß sie einen gütigen Investor haben, der auf ihr Wohl bedacht ist und nicht den maximalen Gewinn aus ihnen herausquetschen will.
 
Martin Wagner, 30.4.2003

 

 

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