"Chemtrails" - Argumente, daß es sie nicht gibt Foto-CD für 18 Euro mit über 1000 Astronomiefotos - 5 Euro für die Kindernothilfe!
Um gewissen Fragen vorzubeugen: Ich bin nicht von der CIA oder so bezahlt sondern tue das in meiner Freizeit und wenn ich jemals ein echtes Sprühflugzeug fotografieren würde, würde ich es kurz darauf hier veröffentlichen! --- Letzte Änderung am 18.5.2017 --- Sensation: NCA Boeing 747 in 28.000 Fuß mit Kompressionsstreifen und irisierenden Wolken (im Chemtrail-Jargon: "Chembows") am 17.5.2017 in 72820 Sonnenbühl-Genkingen! Wegen der absoluten Besonderheit dieser Fotos (ich habe so etwas in meiner über 10-jährigen Karriere als Flugzeug-Fotograf noch nie selber gesehen) gibt es hier eine extra Seite dazu: Kompressionsstreifen am 17.5.2017
Aktuell: TOP Fotos vom Boeing 747-409(LCF) Dreamlifter im Teleskop!
Blauer Himmel in 72820 Sonnenbühl-Genkingen am 22.4.2015 - ein seltenes Erlebnis!
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Seit einigen Jahren gibt es eine neuartige
Verschwörungstheorie, vor allem im Internet: Die "Chemtrails"
- Theorie. Danach sollen angeblich seit etwa 1995 vermehrt Düsenflugzeuge
Barium- und Aluminiumverbindungen und feinste Kunststoffäden versprühen,
um je nach Urheber der Theorie das Klima zu retten, das Wetter zu
manipulieren und gar die Gedanken einzelner Personen in Zusammenarbeit mit
der CIA mit elektromagnetischen Wellen zu manipulieren.
Nach Auffasung von Verschwörungstheoretikern versprühen diese Flugzeuge giftige Chemikalien
Angeblich sollen Sprühungen plötzlich einsetzen und über Stunden beständige "Chemtrail-Cirren" entstehen lassen (20.5.2007). Contrail-Cirren bestehen aus Eiskristallen, die von starken Winden verweht werden Gegenargument: Erst sind die Kondensstreifen relativ dünn und werden dann immer dicker. Wie sollen sich Barium- oder Aluminiumverbindungen wie von Chemtrails-Verschwörungstheoretikern behauptet vermehren? Antwort: Das ist physikalisch unmöglich, aber eine fortlaufende Kondensierung (Korrekt: Resublimation) von Wasserdampf bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die korrekte Erklärung. Zahlreiche fette "Chemtrails" am Himmel (11.10.2008) Aber: Wenn es gezielte Sprühungen sind - warum sind die dann so oft unterbrochen bzw. hören einfach auf?
Wer unter dem Stichwort "Chemtrails" im Internet sucht, findet beispielsweise folgende Behauptungen:
"Chemtrails" sind nicht zu verwechseln mit Düppeln (Radartäuschkörper, englisch: Chaff), die vom Militär eingesetzt werden um Militärflugzeuge vor feindlichem Radar zu verbergen. So gab es beispielsweise am 19. Juli 2005 eine Geisterwolke über Niedersachsen, die auf dem Radarbild zu sehen war, aber nicht mit dem Auge. Diese durch den Wetterdienst Donnerwetter gepushte Meldung wird fälschlicherweise immer wieder mit "Chemtrails" verwechselt. Es gibt mit Sicherheit vereinzelte Sprühflüge, z.B. um Silberjodid in trockenen Ländern in Regenwolken zu bringen. So hat z.B. der thailändische König Bhumibol bei einer Dürre festgestellt, daß es genug Wolken am Himmel gibt, um Regen zu geben. Diese wurden besprüht, so daß die Dürre beendet wurde, weshalb der König noch heute verehrt wird. Auch in Deutschland gibt es Hagelflieger, die manchmal Silberjodid versprühen, um Hagelkörner zu verkleinern. Diese sind jedoch Kleinflugzeuge und keine Passagierjets und somit nicht für das sogenannte "Chemtrails"-Phänomen verantwortlich. Auch lassen Langstreckenflugzeuge vor einer Notlandung manchmal Kerosin ab. Auf Flugschaus werden farbige Rauchfahnen versprüht. Und auf Plantagen können sicher Pestizide versprüht werden. Aber versprühen ganz normale Verkehrsflugzeuge systematisch Gift?
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Zunächst möchte ich anhand eigener Bilder darstellen, was
"Chemtrails"- Theoretiker behaupten:
Behauptung der Verschwörungstheoretiker: Diese Bilder sind angeblich voller "Chemtrails" Die beiden oberen Flugzeuge versprühen angeblich Gift, das untere nicht. Im Hintergrund seien verwehte ältere "Chemtrails" zu sehen. Erklärung: Die Flugzeuge fliegen aller Wahrscheinlichkeit nach in unterschiedlichen Höhen (ca.10-13km). Durch unterschiedliche Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten lösen sich manche Kondensstreifen schneller auf als andere. Das Flugzeug links sei ein normales Flugzeug mit normalem Kondensstreifen, die anderen "Chemtrails".
Foto mit 500mm-Objektiv - falls Sie auch solche Bilder machen wollen klicken Sie bitte hier.
Das selbe Phänomen mit einer normalen Digitalkamera, Ausschnittvergrößerung!
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Erklärung: Die Flugzeuge fliegen auf Luftstraßen. Diese können gegeneinander versetzt sein. Zudem können Höhenwinde Kondensstreifen verschieben, und wenn einige Minuten später auf der gleichen Flugroute wieder ein Flugzeug kommt bilden sich parallele Muster.
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Hier sieht man 3 Kondensstreifen, die unterschiedlich alt
sind und durch Höhenwinde verweht wurden.
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Behauptung der Verschwörungstheoretiker: "Chemtrails" fangen abrupt an und hören abrupt auf (Bild), um bestimmte Gebiete gezielt zu besprühen. Gegenargument: Unterschiedliche Regionen am Himmel können sich in Luftfeuchtigkeit und Temperatur ähnlich Wolken unterscheiden, so daß sich Kondensstreifen mal schneller und mal langsamer auflösen:
Wolken hören teilweise auch abrupt auf Auf diesem Foto sieht man 2 Kondensstreifen zweier Flugzeuge, die im Abstand von einigen Minuten parallel zueinander flogen. Das zweite habe ich selber beobachtet, als es am Kondensstreifen des ersten vorbeiflog. Offenbar flogen sie auf gleicher Höhe bei sehr ähnlichen Luftverhältnissen. Jedenfalls konnte ich beobachten, daß das 2. Flugzeug einen ganz normalen gleichförmigen Kondensstreifen hinterließ, der sich an manchen Stellen schneller, an anderen weniger schnell auflöste!
Das folgende Foto ist wohl eines der ungewöhnlichsten, das ich je aufgenommen habe - ein absoluter Einzelfall. Für Chemtrails-Theoretiker ist klar, daß hier ein "Chemtrail" versprüht und plötzlich beendet wurde. Das Foto ist in der Tat interessant, es ist zu vermuten, daß auch hier sich die Luftfeuchtigkeit spontan geändert hat (wie bei Wolke - Wolkenlücke - Wolke) und nur der Kernbereich der Kondensstreifen bestehen blieb. Selbst wenn es ein "Chemtrail" wäre - das Foto ist ein Einzelfall! Woher kommen die anderen "Chemtrails"? Aufnahme vom 9.10.2005 mit 400mm-Objektiv Am Sa, 25.8.2007 habe ich gegen 19:50 MESZ in Sonnenbühl-Genkingen bei klarem Himmel (nirgendwo "Chemtrails" zu sehen) beobachtet, wie ein Flugzeug einen schwachen Kondensstreifen hatte, der sich immer wieder abrupt auflöste und dahinter wieder entstand. Allerdings war die Luft so trocken, daß sich der gesamte Kondensstreifen nach wenigen Sekunden vollständig auflöste. Bei feuchter Luft hätte er über Stunden Bestand gehabt und die Chemtrails-Theoretiker hätten gesagt, daß das Flugzeug spontan sprühte und nicht sprühte. Einige Minuten kam auf der gleichen Flugroute ein weiteres Flugzeug, das den gleichen Effekt zeigte! Behauptung der Verschwörungstheoretiker: "Chemtrails" bestehen zum Teil aus Bariumoxid, das (als Nebeneffekt zur angeblich erwünschten lichtdämmenden Wolkenbildung) Kohlendioxid binden soll, um das Klima zu schützen. Gegenargument: Das ist chemisch in den Mengen überhaupt nicht möglich, da sonst in etwa so viel Bariumoxid mitgenommen werden müßte, wie sich Treibstoff im Tank befindet. Dadurch würde das Flugzeug schwerer, was mehr Treibstoff erfordert usw. Außerdem muß das Bariumoxid mit viel Energie- und Kohlendioxid-Aufwand erst hergestellt werden! Behauptung der Verschwörungstheoretiker: Die CIA würde mit der HAARP-Anlage in Alaska über "Chemtrails" das Wetter manipulieren und z.B. Überschwemmungen und Wirbelstürme erzeugen. Gegenfrage: Warum aber immer wieder in Florida oder New Orleans (Hurrikan Kathrina)? Und: Warum konnte die extreme Dürre im Sommer 2012 in den USA nicht vermieden werden? Behauptung der Verschwörungstheoretiker: Die CIA würde mit der HAARP-Anlage in Alaska über "Chemtrails" das menschliche Bewußtsein manipulieren oder gar die Bevölkerung zu dezimieren! Gegenargument: Davon wären dann aber alle Menschen, auch Politiker und Militärs betroffen!
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Hier das bisher extremste von mir fotografierte Flugzeug mit APU - Kondensstreifen:
Ausschnittvergrößerung: Der Kondensstreifen kommt aus dem Rumpf, wie teilweise von Chemtrails-Theoretikern behauptet wird (Bild). Aber: Selbst wenn es ein Chemtrail wäre - nur ca. 1 von 100 Flugzeugen zeigen so etwas - und auch nur sporadisch. Für eine massenhafte Besprühung reicht das nicht! Nahezu an jedem größeren Flughafen fotografieren fast täglich Flugzeugfotografen (Spotter) den an- und abfliegenden Flugverkehr. Wenn es Flugzeug-Sprühdüsen gäbe dann würden diese von den Spottern entdeckt. |
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Dieser Swiss
Airbus A320-314 HB-IJH hinterließ am 5.8.2008, einem Tag mit
zahlreichen "Chemtrails", ebenfalls einen "Chemtrail".
Die Bild-Sequenz dauert 41s. Achten Sie darauf, daß direkt hinter dem
Flugzeug nichts zu erkennen ist und der Kondensstreifen erst deutlich
später immer breiter wird:
5.8.2008, 18:14:03 MESZ
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Dieses Phänomen wird durch den Druckunterschied der Tragflächen bei nahezu mit Wasserdampf gesättigter Luft ausgelöst. Es sind mit Sicherheit keine Nanopartikel, wie von Chemtrailsgläubigen behauptet. Diese müßten sich nämlich kontinuierlich in der Stratosphäre anreichern so daß ein blauer Himmel gar nicht mehr vorkommen würde. Außerdem wären sie entweder sofort hinter dem Triebwerk (bei hoher Konzentration) oder überhaupt nicht (bei niedriger Konzentration) zu sehen. Dieses Bild zeigt feinen Rauch, der durch einen Kurzschluß eines Solarmoduls entsteht. Der Feinstaub dürfte aus Mikro- oder Nanopartikeln bestehen, die in hoher Konzentration sichtbar sind. Da sie auf meinen Flugzeugbildern nicht auftauchen kommen sie als Ursache für Chemtrails nicht in Frage.
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Entwicklung zweier sich kreuzender Kondensstreifen (keine
"Chemtrails", 15.4.2007) im Laufe
weniger Sekunden im Teleskop (40-fache Vergrößerung):
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Manchmal hinterlassen Flugzeuge auch sehr seltsame
Kondensstreifen, wie diese Boeing 747 am 7.5.2008 (ein strahlender Sonnentag
ohne länger anhaltende "Chemtrails"):
Der Kondensstreifen hielt sich wenige Minuten z.T. in bizarren Formen, löste sich aber dann komplett auf. Die Fotos wurden Anfangs im Abstand von ca. 1s gemacht, später ca. 3-10s. Die komplette Sequenz umfaßt einen Zeitraum von 1min 42s. Nach ca. 3min war der Kondensstreifen komplett aufgelöst. Offensichtlich handelt es sich dabei um eine Luftrotation, wie sie auf dieser Webseite beschrieben ist: http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~upbex/tornado2.html. Der Fachausdruck dafür ist "Crow-Instability".
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Eine "normale" Boeing 747 hinterließ an einem
strahlend sonnigen, ebenfalls "Chemtrails" - freien Tag folgenden
Kondensstreifen:
Diese Sequenz dauerte gerade mal 8 Sekunden. Es war die Saudi Arabian Cargo Boeing 747-412(BCF) TF-AMI am 10.5.2008 um 16:20.
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In der Chemtrails - Szene kursieren manchmal auch Bilder von sehr eigentümlichen Wolken wie diese natürlich entstandenen Mammatus-Wolken, die dann als angeblicher Beweis für Chemtrails herhalten sollen. Ebenso sieht man manchmal Bilder auf denen das Flugzeug in der vollen Breite scheinbar Chemtrails sprüht. Das kann durch plötzliche Druckunterschiede, die durch das Flugzeug verursacht werden, bei feuchtem Wetter kommen. Das folgende hochinteressante Bild wurde von einem Flugzeug-Spotter bei nebeligem Wetter aufgenommen. Die Boeing 747 versprüht sicher keine Chemtrails von der gesamten Tragflächenoberseite! Auch Propellerflugzeuge können sogenannte Kondesationsfahnen an den Propellerspitzen haben, wie dieses Bild zeigt! Selbst das Space Shuttle Atlantis zeigte bei der Landung am 21.7.2011 in Florida chemtrailartige kompressionsbedingte Nebelstreifen (Kondesationsfahnen) an den Flügelspitzen! Was soll dabei gesprüht werden? Nichts!
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Folgeder Text stammt von einem Piloten, wer mir wegen
meines Artikels geschrieben hat:
Dieses Bild zeigt Abgas-Kondensstreifen sowie Kondensationsfahnen an den Flügelspitzen und den Flügelhinterkanten. Nur Flugzeuge, die die FAR 25.1001 nicht erfüllen, müssen und haben Ablassventile (z.B. die Lockheed L1011, die DC10, die MD11, die B747, der A340). Einige, aber nicht alle Flugzeuge (z.B. die B777, einzelne B767-Modelle, der A300/A310, der A330) haben Ablassventile, obwohl sie es nicht haben müssen. Die meisten Flugzeuge (z.B. die B737, die DC9/MD80/B717, die B757, die A318/A319/A320/A321) benötigen und haben daher i.d.R. auch keine Ablassventile. Es gibt Water Drain Valves an den Flugzeugtanks, die zum Ablassen von (Kondens-)Wasser dienen. Der Schraubverschluß kann während des Fluges aber nicht geöffnet werden. Auch die Ventile der Ausgleichstanks und des Tank-Belüftungssystems können während des Fluges nicht manuell geöffnet werden. Insofern können Flugzeuge, die keine Ablassventile haben, auch keine Chemikalien ausbringen, die Kondensationsfahnen an den Flügelspitzen hervorrufen.
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Beobachtung: Kondensstreifen entstehen fast
nie sofort hinter dem Triebwerk, sondern nahezu immer erst später!
Wenn Chemtrails, wie es das sogenannte "Welsbach-Patent" sagt, aus den Triebwerken kommen würden und Aluminium- oder Barium- Oxid, das angeblich als Anti-Treibhauseffekt - Mittel oder als "Resonator" für elektromagnetische Wellen des HAARP-Projekts dienen soll, enthalten würden, dann würde das Aluminium- oder Bariumoxid-Pulver SOFORT hinter dem Triebwerk als dicker weißer Strahl zu sehen sein, da es auch in der Hitze ein weißes Pulver ist! Die Tatsache, daß der Kondensstreifen erst einige Zeit später entsteht BEWEIST, daß es sich um kondensierten bzw. resublimierten Dampf handelt. Auf diesem Bild der NASA aus dem Jahr 1974 (!) sieht man in der Tat ausnahmsweise eine echte Sprühaktion zur Untersuchung des Strömungsverhaltens des Flugzeuges (echter Chemtrail!). Allerdings habe ich so etwas bei uns noch nicht beobachtet, egal ob dicker oder dünner Kondensstreifen. Und: Wenn Sie schon mal geflogen sind und hinter der Tragfläche saßen - haben Sie schon so etwas gesehen? Falls, wie manche behaupten, organische Polymerflüssigkeiten aus den Triebwerken kämen, die sich hinter dem Flugzeug zu Polymerfäden verbinden, dann wären die entweder auf dem Bild zu sehen oder aber sie wären nur organisch und nichtleitend, können also keinesfalls als Resonator für das Haarp-Projekt dienen! Die "schachbrettartigen Muster" sind somit unbedeutend. Ich habe bisher ca. 2500 Bilder von Flugzeugen gemacht und nur in extrem seltenen Fällen einen Kondensstreifen unmittelbar hinter dem Flugzeugtriebwerk gesehen - der war dann sehr schwach und wurde erst dahinter stärker! Es gibt natürlich auch Fälle, bei denen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit bzw. der niedrigen Temperatur der Kondensstreifen fast sofort hinter dem Flugzeugtreibwerk erscheint. Aber auch hier ist der Strahl erst durchsichtig (Wasserdampf) und dann erst kommt eine dicke Spur. Ein hochaufgelöstes Bild sehen Sie hier! In seltenen Ausnahmefällen ( ca. 1%) fängt der Kondensstreifen sogar noch dichter am Triebwerk an: Allerdings sieht man auch hier, daß die weiße Farbe des Kondensstreifens hinter dem Flugzeug deutlich intensiver wird als direkt am Triebwerk. Diese British Airways Boeing 747 hinterließ einen etwas stabileren Kondensstreifen, aber keinen fetten "Chemtrail". Die Flughöhe hebe ich nach der weiter unten vorgestellten Methode zu 12,4 +/- 0,3 km berechnet. NOCH WAS: Wenn es so wäre, daß man zwischen Sprühflugzeugen und Nicht-Sprühflugzeugen unterscheiden könnte, gäbe es genau 2 Arten von Kondensstreifen: kurze normale "contrails", die nach Sekunden weggehen und lange künstliche giftige "Chemtrails", die über Stunden bleiben. Wenn Sie den Himmel genau beobachten, dann werden Sie aber sehen, daß es beliebig viele Zwischenstufen gibt! Es gibt Flugzeuge, die selbst in Reiseflughöhe keinen Kondensstreifen haben, bis hin zu solchen, deren Kondensstreifen über viele Stunden bleiben - und alles Mögliche dazwischen!
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Militärische Tankflugzeuge Von Chemtrails-Theoretikern wird auch behauptet, daß militärische Boeing KC-135-Flugzeuge systematisch Chemtrails versprühen (Bild). In Wirklichkeit wurde ein Vereisungstest mit Wasser durchgeführt - Original siehe hier! Ich habe bisher sicher 1000 Verkehrsflugzeuge im Teleskop beobachtet aber nur eine KC-135, und zwar am 12.7.2005. Und diese hatte - wie man sieht - keine Chemtrails versprüht!
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Interessant ist dazu auch das Wikipedia-Bild des A380, der als Test ebenfalls Wassertanks hatte. Ein neueres Video soll eine Sprühdüse im Triebwerk eines Ryanair-Flugzeuges zeigen. Dieses ist jedoch nach Angaben eines Flugzeug-Mechanikers, der mir mailte, ein Sensor des CFM56 Triebwerkes, wie auf diesem Bild! Weiterhin wird behauptet, daß nachts besonders viele Sprühflugzeuge fliegen. Da ich beruflich astronomisch tätig bin und etliche -zig Nächte im Jahr bei klarem Wetter draußen bin, müßte ich das mitbekommen. Tatsache ist, daß zumindest bei uns nachts deutlich weniger Flugzeuge fliegen als tagsüber. Von Chemtrails-Sprühungen habe ich dabei zum Glück nichts bemerkt, da diese den Sternenhimmel vernebeln würden. Ein weiteres Argument ist, daß Sprühflugzeuge oft in nur 6000m Höhe fliegen. Wenn dem so wäre, wären die im Teleskop doppelt so groß wie Flugzeuge in 12000m! Ich habe zwar schon tieffliegende Flugzeuge im Landeanflug im Teleskop gesehen und fotografiert - aber stets ohne Kondensstreifen! Berechnung der Höhe der Flugzeuge: Teleskop 25cm - Newton, f=1300mm, Canon EOS 400D Der Mond am 18.8.2008 hatte einen Durchmesser von 0,52°
Das folgende Bild zeigt die Egypt Air Boeing 777-266(ER) SU-GBX am 4.5.2008
Da das Flugzeug fast senkrecht fliegt ist die wahre Flugzeuglänge fast identisch mit der scheinbaren. Nehmen wir einen maximalen, extrem pessimistischen Fehler von 10% an so ist die reale Länge auf dem Bild 62mm, das sind 0,96° x 62mm / 185mm = 0,32°. Daraus ergibt sich eine Flughöhe von x = Flugzeuglänge / tan Alpha = 63,7m / tan 0,32° = 11,4km. Die reale Flughöhe dürfte recht genau bei 12km liegen. Klicken Sie auf das Bild um die maximale Auflösung zu erreichen! Flöge das Flugzeug mit 6km nur halb so hoch würde ich das in dramatischer Weise erkennen, da es dann fast die ganze Bildbreite ausfüllen würde wie es in etwa auf dieser Aufnahme des nur etwa halb so großen A319 zu sehen ist: Germanwings Airbus A319-112 am 6.5.2008 nahezu senkrecht über mir So etwas habe ich mit Kondensstreifen bisher noch nie beobachtet!
Ich habe bisher mit 3 Verkehrspiloten (B747, B737, verschiedene Airbusse) Kontakt aufgenommen, ob sie etwas über Chemtrails-Versprühungen wissen. Alle haben mir glaubhaft versichert, daß sie davon nichts wissen und daß sie keinesfalls irgendwelche Sprühungen durchführen. Ein Chemiker, der auf meine Internetseite gelangt ist, hat mir erklärt, wie es kommt, daß angeblich Barium und Aluminium in der Atmosphäre gefunden wird. Aluminiumverbindungen sind in der Erdkruste extrem weit verbreitet, sie müssen zwangsläufig bei chemischen Analysen auftauchen! Und Bariumverbindungen können durch Feuerwerkskörper oder Stratosphären-Forschungsraketen in die Umwelt gelangen. Der Chemiker hat mit hochempfindlichen Plasma-Meßverfahren herausgefunden, daß die Barium-Konzentration an seinem Standort nicht erhöht ist. Barium und Strontium sind nämlich in der Erdkruste im gleichen Verhältnis vorhanden!
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Angeblich sollen "Chemtrails" schillernde Lichtspiegelungen (Chembows - Bild) am Himmel verursachen. Diese sind in Wirklichkeit Irisierende Wolken (zahlreiche phantastische Beispiele hier und in der Google Bildersuche (noch mehr hier!)) oder Zirkumzenitalbögen. Eine Erklärung der DLR zu Regenbogen - Flugzeug-Kondensstreifen gibt es hier. Zirkumzenitalbogen am 5.8.2008 Eventuell können es auch Nebensonnen sein, wie ich sie während der Sonnenfinsternis 1996 beobachten konnte: Nebensonnen und Irisierende Wolken kommen auch ohne Sonnenfinsternis vor.
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Ungewöhnliche Beobachtungen
Bei dieser intensiven fotografischen Tätigkeit kann es durchaus passieren, daß man ungewöhnliche Flugobjekte aufnimmt wie hier am 9.10.2005: Bei näherem Hinsehen: Offenbar 2 Wetterballons! Das hier ist offenbar ebenfalls ein Wetterballon! Ausschnittvergrößerung: Diese McDonnell Douglas F4-F Phantom II der Bundeswehr habe ich am 6.5.2008 im Teleskop fotografiert, wie er aus einer Heckdüse Treibstoff bei Sonnenbühl-Undingen abließ (fuel dump).
Wie so ein Treibstoffablassen bei einem Passagierflugzeug aussieht sehen Sie hier!
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Zu guter Letzt: Chemtrails-Theoretiker behaupten, daß es vor 1995 noch keine Sprühflüge gegeben habe und daß es auf älteren Fotos derartige Wolkenformationen nicht gäbe! Dieses Foto stammt jedoch vom Herbst 1986, als ich in Südtirol im Schullandheim war. Meine Klassenkameraden habe ich aus Datenschutz-Gründen schwarz markiert. Der Junge fast rechts bin ich. Im Hintergrund sieht man typische "Chemtrails" - Kondensstreifen und "Chemtrails"-Cirruswolken, die es - so die Verschwörungstheoretiker - damals gar nicht geben durfte, sondern erst seit 1995! Selbst im 2 Weltkrieg gab es schon "Chemtrails" - ganz ohne HAARP und Welsbach-Patent: Womit die Basis der "Chemtrails"-Theorie entkräftet wäre... Sollte sich durch systematische Analysen von älteren Himmelsaufnahmen herausstellen, daß in der Tat in den letzten Jahren längere stabile Kondensstreifen zugenommen haben, könnte das daran liegen, daß der Militär - Flugzeugtreibstoff JP-4 seit 1995 zunehmend durch den schwerer entflammbaren JP-8 ersetzt wird: JP-8 - Wikipedia. Auch in der zivilen Luftfahrt gab es offenbar Änderungen. Eine andere mögliche Erklärung könnte sein, daß eventuell mehr Flugverkehr in größeren Höhen ist, die tiefere Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeiten haben, was langanhaltende Kondensstreifen begünstigt. Tatsache ist auf jeden Fall, daß der Flugverkehr stetig zunimmt. Man schätzt, daß er sich in den letzten 20 Jahren in etwa verdoppelt hat. Daher ist das vermehrte Auftreten von Kondenssteifen unabdingbar! Von einem Leser habe ich folgenden Link einer Sendung von Joachim Bublath "Rettung für das Klima?" ZDF 06.06.2007 22:15 erhalten. Dort wird erwogen, Schwefeldioxid aus Flugzeugen zu sprühen, indem man dem Treibstoff Schwefel beimischt. Da Schwefeldioxid ein Gas ist kommt es nicht als Pulver direkt hinter dem Triebwerk heraus. Das wäre mit meinen Fotos in Einklang zu bringen. Allerdings sollen diese Vorhaben (das ich persönlich ablehne!) lediglich im Planungsstadium sein. Weitere Leser haben mich auf den Wetterbericht des ZDF vom 14.1.2009 hingewiesen. Dort sind allerdings keine Chemtrails zu sehen, sondern Düppel. Das sind Radartäuschkörper, die das Militär bei Übungen und im Ernstfall verwendet. Der ehemalige FBI-Chef Ted Gunderson wird immer wieder von Chemtrails-Gläubigen zitiert, daß er offiziell Chemtrails zugebe. Allerdings war er nur Chef im Büro von Los Angeles, wie mir ein Leser mitteilte. Er wurde demnach 1980 entlassen und hat somit die Chemtrails-Informationen, die es seit den 1990er geben soll, nicht aus erster Hand. Das folgende Video zeigt entweder das Ablassen von Treibstoff oder einen echten Chemtrail! Das erkennt man daran, daß unmittelbar direkt hinter dem Flugzeug / der Düse weißer Rauch / Nebel erkennbar ist. So etwas habe ich in meinem Teleskop nur einmal bei dem Düsenjäger, der etwas weiter oberhalb abgebildet ist, beobachtet. Kein einziges Flugzeug sonst, das ich fotografiert habe, zeigte ein solches Phänomen. Zu erwähnen ist noch, daß nach Auffassung zahlreicher "Chemtrails"-Theoretiker die sogenannte "Morgellons" - Hautkrankheit durch Chemtrails-Nanopartikel ausgelöst werde. Morgellons sind extrem juckende Hautgeschwüre aus denen feine Härchen wachsen - Betroffene berichten von dem Gefühl, daß unter der Haut Würmer kriechen (Mediziner bezeichnen diese von Drogenentzugspatienten berichtete Empfindung als Dermatozooenwahn). Trotzdem scheinen Morgellons real zu sein, auch wenn die wahre Ursache wissenschaftlich noch nicht geklärt ist - möglicherweise könnte gentechnisch veränderte Nahrung die Ursache sein. Der letzte Schrei der Chemtrails - Theoretiker sieht so aus: Flugzeuge versprühen Nanopartikel aus Aluminium, die dann die Blut-Hirnschranke des Menschen überwinden und im Gehirn als Antennen für CIA-Elektrosmog aus Alaska (HAARP-Projekt) dienen und das Bewußtsein manipulieren sollen. Problem 1: Laufen unsere Politiker, Banker, Generäle usw. alle mit Gasmasken herum? Die müßte es auch treffen! Problem 2. Nanopartikel aus Aluminium oxidieren zumindest in nicht allzu kalter Luft sofort zu Aluminiumoxid! Dieses ist ein Isolator und kann keine Haarp-Wellen bündeln. Über New York wurde angeblich am 9.10.11 eine Chemtrail-Schrift versprüht. Nach Aussage eines Piloten der mir mailte handelt es sich dabei um Skywriting. Dabei verwendet ein Flugzeug Ölgeneratoren zum Schreiben. Es handelt sich dabei oft um Werbung. |
Am 7.2.2012 mailte mir ein anderer Pilot folgendes:
"Hallo erstmal ;-) Kürzlich habe ich von einem Kollegen zum ersten Mal über die “Theorie” der Chemtrails gehört, und darauf hin mal das Netz befragt. Darauf hin konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln und was froh Ihre Seite als Gegengewicht zu finden! Zum Hintergrund: Ich bin seit etwa 1994 Pilot und arbeite im Augenblick als Pilot auf der Boeing 757 und 767. Nein, es gibt keine Möglichkeit aus einem normalen Flugzeug etwas auszusprühen!!! Würde ja am Flugzeuggewicht sofort auffallen und auch die Sprühdüsen würden ja auffallen. Wir (und auch die Mechaniker) überprüfen ja vor jedem Flug unser Fluggerät. Wir haben hier auch ein paar Piloten die den Flieger blind zerlegen könnten: Spätestens denen wäre etwas aufgefallen! In niedrigen Höhen (ca: 6000m – 18000ft) fliegen wir nur im Ab- oder Anflug. Die Anfangsflughöhe befindet sich eher bei 30000ft ca: 10km. Unterbrochene oder unterschiedliche Contrails lassen sich einfach mit veränderten Temperaturen und Luftschichten erklären. Auch die Luftmassen im oberen Luftraum sind eher nicht homogen. Es gibt öfter Temperatursprünge um bis zu 10°C und Windsprünge bis zu 100km/h. Nicht zu vergessen, daß es in diesen Höhen auch Jets (Starkwindfelder) mit über 250km/h gibt die räumlich stark begrenzt sind. Bisher habe ich kein Argument für die Chemtrail-Theorie finden können!!!"
Dieser Link zum UPI-Institut zeigt eine Grafik der Zunahme des Luftverkehrs in Deutschland und eine klimarelevante Zunahme der Cirruswolken durch Kondensstreifen.
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Fazit: Es gibt mit Sicherheit vereinzelte Sprühflüge, z.B. um Silberjodid in trockenen Ländern in Regenwolken zu bringen oder um Hagel zu verhindern. Auch lassen Flugzeuge bei einer Notlandung manchmal Kerosin ab. Die Rauchfahne des Space Shuttles ist ein echter "Chemtrail" aus Aluminiumoxid. Bei Flugschaus versprühen Flugzeuge Rauchfahnen. Von einer großflächigen Besprühung mit Metalloxoiden (Chemtrails) aus Flugzeugen kann jedoch keine Rede sein! Vereinzelte "echte Chemtrails" schließe ich nicht aus! Bitte beachten Sie auch unbedingt dieses Video!!! Was die Fotos mit dem Teleskop betrifft, so sind alle Bilder in 72820 Sonnenbühl bei Reutlingen / Stuttgart aufgenommen worden. Theoretisch könnte es natürlich sein, daß irgendwo anders Chemtrails versprüht werden. Allerdings sehe ich ja auch bei mir die beobachteten Phänomene so daß das - bis auf irgendwelche Testversuche - eher unwahrscheinlich ist. Falls Sie ein geeignetes Teleskop für rund 500 - 1000 Euro erwerben wollen um eigene Bilder zu machen gebe ich Ihnen gerne hier Tips! Zu guter Allerletzt: Wenn Sie kräftig über esoterische Chemtrails-Schutzsymbole schmunzeln wollen sind Sie hier richtig!
Martin Wagner, 29.4.2007, letzte Änderung am 1.2.2020
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