Martin Luther - ein Volksverhetzer?

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Martin Luther - ein Volksverhetzer? Das kann ja wohl nicht sein! Dann wäre doch die evangelische Kirche verboten, oder nicht? So könnte ein einfacher Mensch argumentieren.

Warum schreibe ich diesen Artikel? Nun, ich bin selber evangelisch-lutherisch und habe bereits etliche apologetische Artikel geschrieben, die sich kritisch mit dem Papst, mit Marienverehrung, den Adventisten und anderem auseinandersetzen. Ich möchte mir jedoch nicht den Vorwurf gefallen lassen, daß ich den Span im katholischen Auge sehe und nicht den Balken im evangelischen. Zusätzlich habe ich noch einige Späne bzw. Balken in meinem eigenen Auge (z.B. gehe ich Arbeiten, die mir nicht Spaß machen, wenn es irgendwie geht aus dem Weg :-((((   ). 

An dieser Stelle möchte ich mich jedoch kritisch zum Gründer der evangelischen Kirche, Martin Luther, äußern.

Zunächst möchte ich betonen, daß Luther sicher viele positive Dinge getan hat. Er hat die Bibel ins Deutsche übersetzt, was eine hervorragenden Leistung ist, er hat eine eigene deutsche Schriftsprache geschaffen und er hat gegen den Ablaß gepredigt. Der Papst hat damals gelehrt, daß man sich von Schuld freikaufen kann, wenn man der Kirche Geld gibt. Luther hatte erkannt und gepredigt, daß das falsch war.

Warum soll Martin Luther ein Volksverhetzer sein? Dazu möchte ich erst den Straftatbestand der Volksverhetzung zitieren:

"§ 130  Volksverhetzung
   (1)  Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,
   1. zum Haß gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
   2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
 
   (2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer
   1. Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Haß gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, daß Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,
   a) verbreitet,
   b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,
   c) einer Person unter achtzehn Jahren anbietet, überläßt oder zugänglich macht oder
   d) herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie oder aus ihnen gewonnene Stücke im Sinne der Buchstaben a bis c zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen, oder
   2. eine Darbietung des in Nummer 1 bezeichneten Inhalts durch Rundfunk verbreitet.
 
   (3) Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der in § 220a Abs. 1 bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost.
 
   (4) Absatz 2 gilt auch für Schriften (§ 11 Abs. 3) des in Absatz 3 bezeichneten Inhalts.
 
   (5) In den Fällen des Absatzes 2, auch in Verbindung mit Absatz 4, und in den Fällen des Absatzes 3 gilt § 86Abs. 3 entsprechend." 
 
(Quelle http://lawww.de/Library/stgb/130.htm )
 

Nun, was hat was mit Luther zu tun?

Luther hat nicht nur die Fürsten "erfolgreich" aufgefordert, die Bauern niederzumetzeln:

"Steche, schlage, würge hie, wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmer mehr erlangen".
(Luther über die aufständischen Bauern, Weimarer Ausgabe 18, S. 357 f) 

Nein, er hat auch gegen die Juden gehetzt:

"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Von den Juden und ihren Lügen, Tomos 8, S. 88ff)

"Ich will meinen treuen Rat geben.
Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich..
Zum andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre. Denn sie treiben eben dasselbige darin, was sie in ihren Schulen treiben ..."

(Luther: Handbuch der Judenfrage, S. 233-238)

( http://www.projektwerkstatt.de/religion/luther/luther_zitate.html )

Theologen werden einwenden, daß man die damalige Zeit berücksichtigen müsse. Das mag sein, aber wenn Luther das heute schreiben würde käme er wohl mit 5 Jahren Haft ins Gefängnis.

Ich gebe zu, daß es mich als Evangelischen schockiert hat, als ich das zum ersten Mal mitbekommen habe!

Nun, wird sich der eine oder andere Leser fragen, warum trete ich nicht aus der evangelischen Kirche aus? 

Antwort: Die heutigen Pfarrer haben sich von sowas distanziert. Ich komme mit unseren Gemeindemitgliedern gut zurecht und fühle mich dort wohl.

 

 

Martin Wagner, 17.8.2007

 

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