Können Menschen mit anderen Religionen in den Himmel kommen?

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Vielleicht ist manch einer schockiert darüber, daß ich dieses Thema überhaupt aufgreife. Um es vorweg zu sagen: Ich erhebe wie bei allen meinen Artikeln keinerlei Anspruch darauf, daß alle Aussagen, die ich mache, auch stimmen. Ich habe mich in der Vergangenheit schon mehrfach geirrt, und dies wird auch in Zukunft vorkommen. Doch ich bekomme auf diese Homepage immer wieder Zuschriften, wo diese Frage gestellt wird, und so möchte ich meine persönlichen Gedanken dazu erläutern. Falls sich jemand von Ihnen verletzt fühlt, weil ich von einem Gericht Gottes spreche, so möchte ich betonen, daß ich niemand bin, der eine Lust daran hat, andere zu richten. Jesus sagt es selber: "Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet, den mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden." (Matthäus 7, 1+2). Wenn ich bestimmte Glaubensformen (unchristliche und christliche!) als gefährlich bezeichne, dann tue ich das, um zu warnen, nicht um zu richten!

Zunächst einmal könnte man, was andere Religionen betrifft, vier verschiedene Grundauffassungen haben:

1. Alle Religionen führen zum Ziel, jede auf ihre Art, jeder wird nach seiner Facon selig.
2. Eine Religion ist die richtige, alle anderen sind falsch.
3. Von jeder Religion ist ein Teil richtig, ein anderer ist falsch.
4. Alle Religionen sind falsch, da nur Psychologie.

Auf den letzten Punkt möchte ich nicht weiter eingehen, das habe ich in meinen anderen Artikeln genug getan. Ich spüre immer wieder, daß es Gott und ein Leben nach dem Tod gibt. Und zu Punkt 3 möchte ich sagen, daß es mit Sicherheit in jeder Religion positive ethische Richtlinien wie Ehrlichkeit und Mildtätigkeit gibt. Und leider wird wohl jede Religion auch immer mal wieder mißbraucht. Ich möchte daher vor allem die ersten beiden Punkte behandeln. Dabei muß ich jedoch sagen, daß ich mich sehr viel mit dem Christentum beschäftigt habe, aber deutlich weniger mit anderen Religionen. Meine Kenntnisse dazu sind also nur sehr lückenhaft, und ich kann nur Grundaussagen treffen.

Tun wir mal so, daß alle Religionen "wahr" seien. Nach der Lehre der Hindus und Buddhisten gibt es eine Wiedergeburt und irgendwann einmal vielleicht eine Erlösung, die drei adamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam lehren eine ewige Fortexistenz nach dem Tod, im Himmel oder der Hölle. Die Juden warten noch auf den Messias, die Christen glauben an Jesus, die Moslems sehen Jesus als Propheten an und Mohammed als letzten Propheten Allahs. Nach der Lehre der Hindus und Buddhisten würden aber auch Juden, Christen und Moslems wiedergeboren, nach der Lehre der Christen und Moslems hingegen würden auch Hindus und Buddhisten nach der Bibel oder dem Koran beurteilt.

Nehmen wir an, es gibt einen Gott bzw. eine Wahrheit, dann können nicht gleichzeitig alle Religionen recht haben. Es kann nicht sein, daß der gleiche Gott den Juden das eine, den Christen das andere und den Moslems wieder etwas neues erzählt. Entweder wir werden wiedergeboren, oder wir haben ein ewiges Schicksal nach dem Tod. Beides gleichzeitig geht nicht. Natürlich kann man die Auffassung vertreten, daß jeder auf seine Art beurteilt wird, also nach der jeweiligen Religion. Aber im Falle von Juden, Christen und Moslems gibt es da ein Problem, da sich alle auf den gleichen Gott berufen. Da Gott jedoch nach Auffassung aller dieser 3 Religionen nicht lügt, können nicht alle drei gleichzeitig allgemein gültig sein.

Was lehren nun die unterschiedlichen Religionen? Ich versuche es kurz und knapp zusammenzufassen: Im Hinduismus versucht der Gläubige, sein Karma, also sein geistliches "Führungszeugnis", durch gute Werke oder Askese zu verbessern, um nach dem Tod ein besseres Schicksal zu haben. Ähnlich ist es im Buddhismus. Der Jude versucht, die Gebote Gottes einzuhalten und hofft auf Erlösung durch einen Messias, der noch kommen soll. Der Christ hat diesen in Jesus gefunden und kann durch ihn Vergebung von Schuld empfangen, wenn er sich bekehrt und in seinem Leben eine Wandlung zur Nächstenliebe stattfindet. Der Moslem dient Allah indem er die religiösen Vorschriften des Koran einhält (fünfmal am Tag beten, den Ramadan einhalten, 2,5% seines Einkommens den Armen geben, Freitags in die Moschee gehen und anderes).

Wäre nun beispielsweise der Hinduismus richtig, was würde dann mit den Christen passieren? Ein Christ, der schon als Kind mit Freude an Gott glaubt und der sich viel für seine Mitmenschen engagiert, der würde sicher im nächsten Leben eine angenehme Wiedergeburt haben, aber was im übernächsten? Doch ein Mensch, der sein Leben voller Sünde lebt und sich erst spät bekehrt, der hätte ein Problem! Desgleichen würden Juden und Moslems beurteilt. Und noch was. Juden und Moslems essen zwar kein Schweinefleisch, doch gläubige Hindus sind grundsätzlich strenge Vegetarier, da sie gar nicht töten wollen.

Nach der Lehre des Islam muß man ein Moslem sein, um gerettet zu werden, andere Religionen haben keine Chance. Aber kein Moslem kann sich sicher sein, daß er gerettet wird, Allah entscheidet. Ein Moslem weiß nach der Lehre des Korans aber nie, ob Allah ihm vergibt.

Bei den Christen ist oft das Gegenteil der Fall: Ganz viele Christen haben eine Heilsgewißheit, aber wird sie sich auch erfüllen? Viele "wahre" Christen sind stolz auf ihren "wahren" Glauben, aber wie ist das mit der Nächstenliebe? Hat nicht Jesus gesagt: "Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Taten getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt, weichet von mir, ihr Übeltäter!" (Matthäus 7, 21-23).

Ein großes Problem sehe ich auch, wenn ein "wahrer" Glaube ohne Nächstenliebe mit einem Richtgeist über andere gepaart ist. Jemand hat mal gesagt: Es gibt kein Zeichen eingefleischteren Stolzes, als zu glauben, demütig genug zu sein. 

Doch was sagt nun die Bibel über andere Religionen aus? Hier gibt es liberale und konservative Bibelstellen:

Bekannt ist zum Beispiel folgendes Zitat Jesu: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich." (Johannes 14,6). Daraus folgern viele Christen, daß kein Mensch mit einem anderen Glauben gerettet werden kann. Doch - was ist zum Beispiel mit Kindern, die früh gestorben sind? Sagt Jesus nicht: "Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes." (Matthäus 19,14)? Warum sollte Jesus ein "christliches" Kind anders behandeln als ein "moslemisches" oder "buddhistisches", wenn es noch nie was von Religion gehört hat? Und dann gibt es die bekannte Stelle über das Weltgericht (Matthäus 25,40): "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Kann es nicht sein, daß ein Mensch mit anderem Glauben in Nächstenliebe zu den geringsten Brüdern und Schwestern lebt und aus Gnade von Gott Vergebung empfängt? Ich hoffe und meine, ja.

Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Ich glaube nicht, daß alle Religionen gleichberechtigt sind, sondern ich glaube, daß Jesus etwas einzigartiges ist, und daß wir seine Gnade brauchen, um gerettet zu werden. Aber ich glaube, daß Gott auch in das Herz derjenigen sieht, die von Jesus nichts oder nur sehr verzerrt erfahren haben, aber aufrichtig ein Leben mit Nächstenliebe leben.

Einer, bei dem ich mir absolut sicher bin, daß, er gerettet wird, ist dieser "Märtyrer". Jesus sagt wie bereits erwähnt: "Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan." Und in Johannes 15,13 steht: "Niemand hat größere Liebe als die, daß er sein Leben gibt für seine Freunde."

 

Martin Wagner, 8.4.2005, letzte Änderung 4.1.2011

 

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